Tanja Rochol
Be the change YOURSELF
Aktualisiert: 6. Sept. 2021

Sei du selbst die Veränderung, die du dir für diese Welt wünschst.
Was heisst eigentlich Be the change YOURSELF?
Immer wieder höre ich: "Einer alleine kann doch eh nichts verändern", aber ist dem wirklich so? Ist die kleinste Veränderung einer einzelnen Person, nicht auch schon ein wichtiger Schritt zu einer großen Veränderung?
Was kannst denn eine einzelne Person schon bewirken?
Ich denke sehr viel! Stell dir mal vor, dass jeder denken würde, dass eine einzelne Person nicht verändern könne. Könnte sich dann überhaupt jemals etwas verändern? Würde dann nicht Stillstand sein? An dieser Stelle möchte ich dir gerne eines meiner Lieblingszitate vorstellen:
"Der Gipfel des Wahnsinns ist es auf Veränderung zu hoffen, ohne etwas zu verändern"
Albert Einstein

#change#changeyourself#bethechange#changemaker#betterworld#bethechangeyourself#veränderung
Ich möchte euch gerne ein Beispiel von mir erzählen. Vor 4 Jahren habe ich noch unbedacht alles gegessen, was mir auf den Teller kam. Hierbei machte ich mir weder Gedanken über: Tierwohl, Nährstoffe, meinen Körper, unsere Ressourcen oder um unsere Umwelt. Vielleicht erkennt sich hier der eine oder andere wieder?
Plötzlich bin ich in den sozialen Medien immer wieder wieder auf Seiten und Menschen gestoßen, die auf die Missstände in der Massentierhaltung und den Konsequenzen des Fleischkonsum für unserer Umwelt hingewiesen haben. Tierleid, schlecht für die Umwelt, schlecht fürs Klima und schlecht für unseren Körper. Natürlich habe ich dies immer wieder verdrängt und wollte mich im Grunde auch nicht damit auseinander setzen. Das war so viel einfacher. Ich aß gerne Schnitzel mit Pommes, Currywurst, Lachs mit Kartoffeln und vor allem liebte ich über alles mein Käsebrot.
Ein Arbeitskollege von mir lebte damals schon vegetarisch und immer, wenn wir in der Pause zusammen gegessen haben, hat mir auf einmal mein Schnitzel nicht mehr so geschmeckt wie vorher. Ich hatte immer das Gefühl, dass er es missbilligte, obwohl er es nie tat. Heute weiß ich, dass ich es selbst auf einmal missbilligte. Aber ich war noch immer sehr gut im Verdrängen. Es schmeckte mir gut und ich war auch zu bequem mich zu verändern. Vor allem wollte ich eigentlich auch kein "Aussenseiter" sein auf den dann alle mitleidig herabschauen, weil man ja angeblich nichts mehr essen kann, wenn man sich pflanzenbasiert ernährt.
Immer mehr folgte ich auf YouTube und anderen Kanälen den Menschen, die sich mit dem Thema VEGETARISCH oder VEGAN auseinandersetzten. Sie zeigten in ihren Videos die Folgen für Mensch, Tier und Umwelt auf. Diese Themen nahmen nun unbewusst immer mehr Raum in meinem Leben ein. Ich ertappte mich, wie ich jeden Abend stundenlang verschiedene YouTube Videos rund um das Thema Vegan leben förmlich verschlang.
Eines Abends stieß ich in meiner Neugier meinen Wissensdurst zu stillen, auf den Film "Earthlings", der in gnadenlos realistischer Weise die Missstände in der Massentierhaltung und den grausamen Prozess des "Tötens" aufzeigte, mit all seinen Begleiterscheinungen, wie zum Beispiel die unsagbare Angst der Tiere, die Brutalität der Menschen diesen Tieren gegenüber und vieles mehr. Bis dahin wusste ich noch nicht, dass die männlichen Küken einfach geschreddert werden. Während ich den Film so ansah, habe ich die ganze Zeit durchgehend geweint. Ich konnte dieses unsagbare Leid kaum ertragen und sehnte mich zurück in meine alte "heile Welt", die doch vorhin noch da war. Doch diese Welt war für mich nun nicht mehr zugänglich. Ich hatte mit eigenen Augen gesehen, was ich nie sehen wollte und bisher immer so gut verdrängt hatte.
Ab diesem Zeitpunkt war es mir nicht mehr möglich so zu tun, als hätte ich nichts gesehen. Der Film hatte seine Wirkung erzielt und mich genau ins Herz getroffen und an meine Liebe zu den Tieren und mein Mitgefühl appelliert. Tiere, besonders Pferde und Hunde haben schon immer eine wichtige Rolle in meinem Leben gespielt und gibt es denn einen Unterschied, ob ich ein Schwein oder einen Hund esse? Sind nicht beides Lebewesen und haben ein Recht auf Glück und Leben? Ich merkte, dass nur die Erziehung und die Gesellschaft hier einen Unterschied zu machen schien.
Be the change YOURSELF
Von diesem Tag an war ich zu einem neuen, mir unbekannten Leben "gezwungen", einfach so über Nacht. Mir war schlagartig klar, dass nachdem was ich gesehen hatte, ich vegan leben müsste, wenn ich es noch mit meinen Werten vereinbaren wollte. Was sollte ich denn jetzt doch essen? Es war kein Gedanke mehr daran zu verschwenden, wie früher mein Schnitzel, meinen geliebten Lachs und Käse mehr zu essen. Was sollte ich nun tun? Ich hielt auf einmal jeden der noch Fleisch aß, für unethisch und konnte nicht verstehen, warum mein Umfeld nicht auch sofort seine Gewohnheiten ändern wollte, nachdem ich ihnen doch von dem ganzen schrecklichen Tierleid erzählt hatte. Tiere lieben und sie dennoch zu essen, war für mich ein starker Widerspruch. Was viele Jahre für mich so normal gewesen war, brachte ich nun in meinem Kopf nicht mehr in Einlang. Diese Zeit war für mich schwer auszuhalten und ich litt sehr.
So lebte ich über über 2 Jahre streng vegan und war mit Sicherheit für meine Umwelt oft nur schwer zu ertragen. Ich wollte jeden der mir begegnete missionieren und konnte einfach nicht verstehen, warum jemand denn noch anders leben wollte. Ich setzte mich also intensiv mit veganer Ernährung auseinander , entdeckte was es eigentlich alles so an Obst und Gemüse gab und hielt mich strikt an meine neue Ernährungsform. Aber wenn ich mit Freunde zum Essen ging, fühlte ich mich oft so anders. Ja ich bemitleidete mich sogar insgeheim, weil ich ja nun aus ethischen Gründen nicht mehr essen konnte, was ich wollte. Es war ein stetiges Auf und Ab.

Die Veränderung in Einklang mit sich selbst bringen.
Ich merkte nach den 2 Jahren, dass ich mit meiner neuen extremen Lebensart auch nicht richtig glücklich war. Mein Fokus lag nur noch auf dem Leid und der Vermeidung von Leid und ich setzte mich heute betrachtet, viel zu sehr mit dem ganzen Thema auseinander und verlor somit den Fokus für andere wichtige Dinge in meinem Leben. Später verstand ich, dass die Menschen selbst ihren Weg finden müssen und das, was für mich richtig ist, nicht automatisch auch für andere richtig ist. Vor allem muss auch der richtige Zeitpunkt für eine Veränderung im Leben kommen. Ich selbst hatte ja schließlich auch über 40 Jahre unbewusst gegessen.
Also ließ ich etwas locker und versuchte für mich einen gesunden Mittelweg zu finden. Einen Weg der zwischen den Extremen liegt und heute habe ich ihn für mich gefunden. Ich lebe zu 95% vegan, mit wenigen vegetarischen Ausnahmen. Wenn ich aber vegetarische Produkte konsumiere, achte ich auf BIO-Qualität und bei Eiern zum Beispiel noch zusätzlich auf die garantierte Aufzucht von männlichen Küken. Mit meinemEinkauf gebe ich jedes Mal einen "Stimmzettel" für die Industrie ab. Denn was am meisten gekauft wird, wird auch nachproduziert. Angebot und Nachfrage, ein uraltes Gesetz. Wir voten mit unserem Einkauf, denn wenn etwas nicht mehr gekauft wird, ist auch der Nutzen einer Produktion für die Unternehmen nicht mehr gegeben und sie werden ihren Fokus verlagern. So können wir ganz aktiv mitbestimmen, was auf den Markt kommt.
Du merkst wahrscheinlich schon, worauf ich hinaus will. Ich lenke den Fokus weg von den anderen, hin zu mir und versuche mehr auf einen bewussteren Lebensstil zu achten, denn die Dinge hängen alle zusammen. Wenn man anfängt, sich mit pflanzenbasierter Ernährung und Tierwohl auseinander zu setzen, tauchen ganz automatisch auf einmal wie aus dem Nichts viele weitere Themen auf, mit denen man sich vielleicht noch nicht auseinandergesetzt hat. Ich verzichte jetzt zum Großteil auf Plastik, achte darauf, dass meine Kosmetikprodukte vegan, tierversuchtsfrei, erdöl- und schadstoffrei sind, wenn ich kann, nutze ich mein Fahrrad statt dem Auto, kaufe meine Lebensmittel im Bioladen und unterstütze gerne auch kleinere Unternehmen. Ich habe festgestellt, dass viele kleine Veränderungen doch schlussendlich zu einer sehr großen Veränderung führen. Ich übernehme die Verantwortung für mein Denken und Handeln in dieser Welt. Mir ist es wichtig nachhaltig zu leben und einen grünen Abdruck zu hinterlassen.
"Make the change - be the change"
Ich hoffe ich konnte dir ein wenig näher bringen, dass du ein wichtiger Teil in einer großen Veränderung in Richtung einer besseren Welt bist. Eine Welt, in der es sich zu leben lohnt - eine Welt in der Menschen bewusste Entscheidungen treffen und sich auch mit den Hintergründen auseinandersetzen und nicht nur einfach wegschauen, weil es doch bequemer ist - eine Welt, in der jeder einzelne mit seinem Verhalten einen wichtigen Beitrag zu einer großen Veränderung beiträgt und jetzt frage ich dich, kann ein Einzelner wirklich nichts verändern?
Möchtest du nicht auch ein wichtiger Teil sein? Sei selbst die Veränderung, die du dir für diese Welt wünschst. Sei mutig, handle bewusst und finde deinen Weg, der dich erfüllt. So kannst du täglich mit Freude und gutem Gewissen deinem Spiegelbild entgegenschauen und wenn du dann noch einen grünen Fußabdruck hinterlässt, kann diese Welt sich glücklich schätzen.
Mein persönliches Fazit:
- Bewusst leben und verstehen, dass alles zusammenhängt
- Sich über die Dinge, die man tut, Gedanken zu machen
- Auch mal was Neues wagen und eigene Grenzen überschreiten
- Für die eigenen Werte einstehen und sich nicht anderen zuliebe verbiegen
- Sich der eigenen Verantwortung für diese Welt bewusst sein
Diese Geschichte war nur der Startschuss bei meiner Auseinandersetzung mit der Thematik: "Bewussterer Lebensstil". Ich verstehe das als Weg -> Learning by doing. Immer nach weiteren Feldern suchen, wo ich meinen Teil zu einer besseren Welt beitragen kann. Mir fallen hier zu den verschiedenen Lebensbereichen noch viele Möglichkeiten ein, wie du aktiv ein Teil einer Veränderung für diese Welt sein kannst, wenn du es möchtest.
Was machst du dir für Gedanken über dich und deinen grünen Fußabdruck? Ist dir ein bewusstes Leben auch wichtig und wünscht du dir auch manchmal, dass du gerne noch bewusster leben möchtest?

Ich freue mich sehr, wenn du bis zum Ende drangeblieben bist.
Bis zum nächsten Mal, wenn ich wieder meine Geschichte zu einem bewussteren Lebensstil mit dir teile, Tanja